Als zumindest gleichwertige Mannschaft verloren
Die Vorzeichen zum Bezirksderby in Kaiserebersdorf konnten ungleicher nicht sein. Auf der einen Seite die jüngste Mannschaft der Liga, der Traditionsverein von der Had. Auf der anderen Seite der sich in Kaiserebersdorf eingekaufte Aufsteiger, der gleich wieder aufsteigen will, bei dem viele ehemalige Simmeringer in Diensten stehen: Von der gesamten Trainerbank angefangen bis hin zu den Spielern.
Und das Spiel begann ganz anders: Die jungen Hadkicker, bei denen mit Haluk Göktas ein 16-Jähriger im Tor stand und mit Ivan Drazetic ein weiterer 16-Jähriger Tormann auf der Bank saß, da Stammgoalie Nikola Obrenic verletzungsbedingt ausfiel, setzten die routinierten Karabakh-„Profis“ unter Druck und erkämpften sich Ball um Ball. Doch eine Torchance sprang gegen die äußerst routiniert auftretende heimische Abwehr nicht heraus.
Stattdessen konnte Karabakh nach einer Eckballserie aufgrund hervorragender Reflexe vom jungen Göktas das dem Spielverlauf alles andere als logische 1:0 erzielen.
Die Simmeringer ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen kämpften weiter. Ein Freistoß von Hanyka blieb jedoch der einzige Schuß auf das Tor, den der Karabakh-Goalie Harrauer eher problemlos sicherte.
Weitere Weitschüsse von Cicek und Komarac verfehlten ihr Ziel.
Wer auf einen Einbruch der Hadkicker in der zweiten Halbzeit wartete, der wartete Vergebens. Denn sie spielten weiter kampf- und laufintensiv und man konnte absolut nicht erkennen, welcher Verein nun eigentlich die Aufstiegsambitionen besaß.
Und aufgrund der Auswechslungen kam es in der zweiten jener Konstellation, dass mit Göktas, Nagl, Cicek, Erkoc, Halilovic und Kröhn sechs ehemalige bzw. noch immer aktive Simmeringer Nachwuchsspieler am Feld standen – mit Hanyka, der jedoch zur Halbzeit ausgewechselt wurde, wären es sieben gewesen und mit den weiteren Ersatzspielern Drazetic und Tuna waren es insgesamt neun im Kader.
Blieb in der ersten Halbzeit der Sechzehner noch fremdes Gebiet, so wurde dieser in der zweiten Halbzeit nicht nur belagert, sondern das Spiel verlagerte sich auch immer öfter hinein.
Doch die Chancen konnten nicht genutzt werden, man hatte das Gefühl, dass die Jungs Angst vor der eigenen Courage hatten. Anstatt den Abschluß zu suchen wurde der Ball einem scheinbar besser postierten Spieler zugespielt. So verlagerte sich das Spielgeschehen schließlich wieder aus dem Sechzehner hinaus und endete meist mit einem das Tor verfehlenden Weitschuß.
Karabakh konnte nur noch aus den aufgrund der Simmeringer Offensive sich ergebenden Konter gefährlich werden, fanden jedoch in Göktas ihren Meister, der bis zur 95. Minute jeden Versuch der Heimischen im Verbund mit Fehringer, Skalsky und Nagl zunichte machte. Mit dem letzten Konter und auch der letzten Aktion des Spiels jedoch konnte Karabakh den 2:0-Endstand erzielen.
Obwohl man keinen Punkt aus Kaiserebersdorf mitnehmen konnte, ließ die sehr junge Mannschaft aufhorchen und hätte sich für das nächste Heimspiel wieder einmal mehr Zuschauer verdient, denn die Saat der sehr guten Nachwuchsarbeit scheint nun langsam aufzugehen.
Das bewieß auch die U23, die aus einem Großteil der am Mittwoch erfolgreichen U18-Mannschaft bestand und die Gastgeber mit einem 10:2 (4:1) richtiggehend vom Platz fegte.
FC Karabakh – 1. Simmeringer SC 2:0 (1:0)
24.9.2016 16 00 Sportplatz Kaiserebersdorf (150 Zuseher)
Aufstellung: Haluk Göktas; Stefan Skalsky, Christoph Fehringer, Zoran Marinovic, Marcel Nagl, Josip Komarac, Manuel Hanyka (46. Dino Halilovic), Ozan Erkoc (67. Mustafa Atik), Marcel Brillmann, Oguz Cicek, Julian Meister (67. Christopher Kröhn)
U23: 2:10 (1:4)
Fotos: Thomas Ruttinger (1. Simmeringer SC)
Alle Bilder vom Spiel auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.
VORANZEIGE
Samstag, 1. Oktober 2016, 15:30h: Heimmatch gegen Team Wr. Linien