Nach den letzten Leistungen war dieses Remis wohl überraschend, doch dem 1.SSC kommen spielerische Mannschaften wesentlich mehr entgegen und so gestaltete sich nicht nur ein offenes Spiel, sondern auch eines, aus dem die Hadkicker auch als Sieger hätten hervorgehen können.
Gleich in den ersten Minuten setzten die Simmeringer die Amateure der Vienna unter Druck und sogleich sorgte das alles andere als souverän auftretende Schiedsrichtertrio für Aufregung, als Safraneks Tor nach vier Minuten wegen einer fragwürdigen Abseitsstellung aberkannt wurde – somit begannen die diskussionswürdigen Entscheidungen. Gleich im Gegenstoß nutzten die Döblinger ein Missverständnis der Simmeringer Defensive aus und erzielten den Führungstreffer.
Doch die Hadkicker reagierten mit weiteren Angriffen – und es folgten weitere dubiose Abseitsentscheidungen, von denen vor allem Safranek der Leidtragende war.
Dazu gesellte sich eine nicht nachvollziehbare Linie bei Foulentscheidungen, von deren die Hadkicker nicht gerade profitierten. Während Soura bei beinahe jeder Standardsituation im Strafraum ohne Konsequenzen zu Boden gerissen wurde, wurden den Vienna Amateuren bei fast jedem Simmeringer Körpereinsatz ein Freistoß zugesprochen.
Dieses Spiel setzte sich in der zweiten Hälfte fort, doch die Angriffe der Hadkicker näherten sich nun immer gefährlicher dem Tor. Doch Safranek verfehlte einmal nur knapp den Kopfball, ein anderes Mal war sein Schuh ein Nummer zu klein, sodass ein Döblinger Verteidiger noch vor ihm retten konnte.
Aufregung gab es dann nach circa einer Stunde, als Chiorean auf der rechten Strafraumseite elferwürdig gelegt wurde – doch die Pfeife blieb stumm. Ganz im Gegensatz zu einer Situation, die nur Minuten später im Simmeringer Strafraum folgte, als ein Döblinger in Portschy reinrannte und der Schiedsrichter zum Unverständnis der Zuseher auf den Elferpunkt zeigte. Doch glücklicherweise bewahrheitete sich wieder einmal ein altes Sprichwort, das besagt, dass ungerechtfertigte Elfer nicht ins Tor gehen. Und so war es auch: Jagschitz konnte den Schuss abwehren und Soura klärte den Ball via Kalsers Kopf zur Ecke.
Und um die Sprichwörter noch weiter auszureizen: Wer seine Chancen nicht nutzt, bekommt dann das Tor. In der 78. Minute bekam Simmeringer doch einen Freistoß zugesprochen, nachdem Tahirovic bereits die gesamte zweite Halbzeit abgeklopft worden ist. Der Freistoß wurde anfänglich zu kompliziert abgespielt, doch irgendwie kam der Ball doch auf die linke Seite und die Flanke in den Fünfer schien eigentlich ungefährlich. Doch Soura setzte mit letztem Einsatz nach drückte den Ball über die Torlinie und kollidierte selber mit der Torstange. Den Torjubel ließ er sich anscheinend nicht entgehen, denn nur Sekunden später musste er behandelt und ausgewechselt werden – der Zusammenstoß mit dem Metallpfosten war doch zu heftig.
Nun setzte die Vienna alles auf eine Karte, doch eine technisch versierte Mannschaft hat eben ihre Probleme, wenn man es mit der Brechstange versuchen will. So flogen die Bälle zwar hoch in den Simmeringer Strafraum, doch hier herrschte bereits über das gesamte Spiel eine Luftüberlegenheit der Hadkicker.
In der beinahe zehnminütigen Nachspielzeit kam es dann knüppeldick für die Döblinger, denn nach einer weiteren Attacke gegen zuerst Radwanovsky und dann gegen – wieder einmal – Tahirovic gab es völlig zurecht die gelb-rote Karte für den Amateurspieler der Vienna. Doch die Zeit, um die numerische Überlegenheit zu nutzen, hatten die Simmeringer nicht mehr und so trennte man sich mit einem 1:1-Unentschieden gegen den Favoriten.
Ein Punkt, der der Simmeringer Seele gut tut, auch wenn hier, wohl auch mit einem routinierterem Schiedsrichtergespann, mehr drinnen gewesen wäre. Nächste Woche folgt dann das Auswärtsspiel bei Stadlau, ehe in zwei Wochen die Schwechater Nachbarn zu Gast auf der Had sein werden.
17.05.2025 15:30 Sportplatz Simmeringer Had (200 Zuseher)
Aufstellung: Manuel Jagschitz; Nico Portschy, Lukas Kalser (90. Anel Husejnovic), Sanel Tahirovic, Niklas Radwanovsky, Roman Holzgethan, Dejan Slamarski, Rares Sergiu Chiorean, Santiago Gans Lombas (61. Michael Bernhard), Peter Safranek, Benjamin Soura (79. Kevin Salay)
Kader: Alexander Ruttinger, Mirhat Müldür, Sandro Drljepan
Tore für Simmering: Benjamin Soura (78.)
Fotos: Thomas Ruttinger (1. Simmeringer SC)
Alle Bilder vom Match gibt es auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.
VORANZEIGE
Samstag, 27. Mai 2025, 16h: Auswärtsmatch in Stadlau (U23 13:30h)