Eine Halbzeit ist zu wenig

Die erste Halbzeit war ganz einfach zum Vergessen. Auch wenn man die eine oder andere Möglichkeit hatte, fand man nie ins Spiel. Man könnte den rutschigen Kunstrasen und Ball als Ausrede nehmen, aber auch der Gegner hatte dieselben Bedingungen. Erst in der zweiten Halbzeit kam man ins Spiel und hätte sich zumindest ein Unentschieden verdient, doch konnte man nur eine Chance für ein Tor nutzen.

Simmering tut sich gegen Mannschaften schwer, die, wie es der vorjährige Napoli-Meistertrainer und nun Trainer der Squadra Azzurra Luciano Spalletti ausdrückt, „talentfreien Fußball“ spielen, der aber entsprechend erfolgreich ist, was sich nicht nur in den großen europäischen Fußballligen zeigt, sondern auch in den kleinen, wie beispielsweise der Wiener Stadtliga. Die Bälle werden nach vorne befördert und es wird auf den ersten und zweiten Ball gegangen, was früher „Kick’n’Rush“ hieß, heißt heute „Offensivpressing“. Jedoch schafften es die Simmeringer wie auch in der Vorwoche – diesmal vor allem in der ersten Halbzeit – nicht, den Gegner unter Druck zu setzen, zu viele Fehler passierten im Aufbauspiel, sodass man nur selten zu Abschlussmöglichkeiten kam.
Aber auch Mannswörth konnte aus ihrem Spiel nicht viel herausholen, sie hatten zwar gleich am Anfang eine Riesenchance, aber die entstand, wie die meisten ihrer Aktionen, eher zufällig. Allerdings hatten sie etwas mehr Glück als die Hadkicker, denn in der 26. Minute wurde ein eigentlich ungefährlicher Schuss so unglücklich abgefälscht und der Ball kugelte zum 0:1 ins Tor.
Simmering setzte weiterhin auf kontrolliertes Aufbauspiel, doch es klappte noch immer nicht, zu fehleranfällig war das Spiel und bei den meist unerzwungenen Fehlpässen musste man immer vor den Gegenstößen auf der Hut sein. So auch in der 41. Minute, als das 0:2 passierte.
Zwei Wechsel und drei Umstellungen brachten dann in der zweiten Halbzeit die Wende. Safranek und Ried beackerten die rechte Seite, über die in der ersten Halbzeit nur wenig kam, da diese zumeist mit Defensivaufgaben beschäftigt waren. Und so entstanden nicht nur über die linke Seite mit Vlcek und Hauser gefährliche Angriffe, sie wurden nun auch von der rechten Seite entlastet.
Simmering machte nun das Spiel, erspielte sich Chance um Chance, wobei die Gefährlichkeit dieser immer größer wurde. Anfangs versuchte man sich noch mit Schüssen aus der zweiten Reihe, doch nun kam man immer näher zum Tor. Die besten beiden Möglichkeiten hatte Himler, doch hier zeigte sich, dass er der Ballerkämpfer und -verteiler im Mittelfeld ist und nicht die Abgebrühtheit eines Stürmers vor dem Tor hat.
In der 63. Minute dann hatte das Publikum den Torschrei schon auf den Lippen, doch Hirschbeck wurde am Fünfer von hinten gelegt und so am Torschuss gehindert. Auch wenn es keine „Doppelbestrafung“ mehr gibt, so hätte es aufgrund der Chancenlosigkeit, den Ball zu spielen die rote Karte geben müssen, so gab es zwar Elfer, doch nur Gelb. Und der Elfer passte zum Spiel, Slamarski trat an, doch er rutschte leicht aus, sodass der Ball nur an die Außenstange ging.
Mannswörth wechselte, stellte um und konnte das Spiel nun wieder offener gestalten, nachdem sie zwanzig Minuten in die eigene Hälfte gedrängt waren. Simmering hatte zunächst einige Probleme mit diesen Umstellungen des Gegners und brauchten zehn Minuten, um wieder zurück ins Spiel zu finden. Während dieser Zeit hatten auch die Gäste wieder einige Torchancen, doch auch sei konnten den Ball nicht mehr über die Torlinie befördern.
Als nun Simmering wieder drückte, begannen die Niederösterreicher damit, die Zeit von der Uhr laufen zu lassen. Und auch wenn die Sechs-Sekunden-Regel beim Torhüter nicht ganz so streng gesehen wird, so hätte es doch zumindest zu einer Ermahnung zum schnelleren Abspiel reichen müssen, nachdem dem Schiedsrichterassistent mehrmals aufmerksam gemacht wurde, dass der Mannswörther Schlussmann den Ball gestoppte 20 Sekunden in den Händen hielt.
Doch zehn Minuten vor Schluss war es dann endlich soweit und Hirschbeck konnte eine sehenswerte fußballerische Aktion mit dem Anschlusstreffer abschließen. Und die Torchancen zum Ausgleich wären wieder da gewesen, doch der Ball wollte an diesem Tag nicht mehr ins Netz.
Drei Minuten Nachspielzeit waren angezeigt, obwohl andere Schiedsrichter hier locker sechs bis sieben Minuten hätten nachspielen lassen, doch auch diese drei Minuten wurden bereits nach zwei Minuten abgepfiffen, wobei es an diesem Nachmittag wohl egal gewesen wäre, denn das Schussglück haftete diesmal definitiv nicht an den Beinen der Hadkicker.
Nach dieser Herbstsaison ist zu hoffen, dass sich der 1.SSC wie in den letzten beiden Jahren im Frühjahr wieder steigert, als man sich den Meistertitel der 2. Landesliga sicherte und im Vorjahr oder wie im Vorjahr die fünftbeste Rückrundenmannschaft war. Immerhin hat man einen Zähler mehr, doch belegt man derzeit, ohne die noch ausstehenden Herbstnachtragsspiele der Gegner, wie im Vorjahr den 13. Tabellenplatz.
Doch im Frühjahr sollten die Langzeitverletzten wieder zurückkommen und vor allem mit Berger für Stabilität in der Defensive sorgen, sodass beispielsweise ein Slamarski wieder weiter vorne eingesetzt werden und so das Offensivspiel ankurbeln kann.
Ein Erfolgserlebnis konnte hingegen die U23 verbuchen, die zwar nur knapp mit 4:3 gewannen, doch das Spiel in der Hand hatte und den letzten Treffer erst in der Nachspielzeit einstecken musste und sich so vom letzten auf den 13. Tabellenplatz katapultierte.
Nun steht aber die Winterpause vor der Tür, aber bereits am 20. Jänner um 14h starten die Vorbereitungsspiel mit dem Match gegen Bisamberg zuhause auf der Simmeringer Had.


1. Simmeringer Sportclub - SC Mannswörth 1:2 (0:2)
(100 Zuseher)
Aufstellung: Manuel Jagschitz; Luka Savic, Florian Himler (70. Zinedin Hamzic), Julian Hirschbeck, Roman Holzgethan, Dejan Slamarski, Marcel Brunner, Anel Husejnovic (46. Peter Safranek), Santiago Gans Lombas (46. Michael Ried), Philipp Hauser, Michal Vlcek
Kader: Filip Nesic, Mert Ucar

Tore für Simmering: Julian Hirschbeck (80.)


U23:

1. Simmeringer Sportclub - SC Mannswörth 4:3 (3:1)
(40 Zuseher)
Aufstellung: Filip Nesic; Aldin Smajic (82. Wasimullah Gharwal), Bedirhan Yildirim, Edin Sarkinovic (75. Patrick Munteanu), Maurice Schütz, Benjamin Soura, Uros Jovanovic, Lionel Ersoy, Kevin Elawure (80. Leon Odey), Alpha Ekandabeka, David Boskovic (46. Alexander Ruttinger)
Kader: Bedirhan Zeyrek

Tore für Simmering: Maurice Schütz (11., 15.), Lionel Ersoy (37.), Leon Odey (81.)

Fotos: Thomas Ruttinger (1. Simmeringer SC)

Alle Bilder vom KM-Match gibt es auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.
Alle Bilder vom U23-Match gibt es auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.


VORANZEIGE
Samstag, 20. Jänner 2024, 14:00h: Erstes Vorbereitungsspiel gegen Bisamberg (2.LL NÖ)

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Datum: 26. November 2023

In der Hektik verloren

Nachdem man das Spiel mit einem 0:1-Rückstand startete, wäre bis zur Halbzeitpause mehr als nur der Ausgleich drinnen gewesen. Ein Sonntagsschuss entschied dann das Spiel zugunsten der Gerasdorfer.

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2:2 bei Kaisermühlner Lotterie

Der Regen der letzten Tage und Wochen haben Spiele am Donau-Platz zu einer Lotterie gemacht. Trotzdem konnten die Hadkicker einen 0:2-Rückstand noch vor der Pause aufholen und so den Kaisermühlnern den Jackpot verderben.

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Erster Saisonsieg!

Beiden Teams hatten eine ähnliche Spielanlage, sodass das 0:0 zur Halbzeit eine logische Schlussfolgerung war. Doch in der zweiten Hälfte waren die Hadkicker etwas stärker und nutzten endlich die Fehler des Gegners aus und siegten mit 2:0.

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Überblick KM:

7
Donau
1.SSC
2:2 (2:2)

12
LAC
6
-9
6
13
Schwechat
5
2
5
14
1.SSC
6
-4
5
15
Mannswörth
6
-6
5
16
Hellas
7
-17
1

Überblick Nachwuchs:

U18:
5
1.SSC
Helfort
1:0 (0:0)
U16:
2
A11-RO
1.SSC
1:2 (1:0)
U15:
2
A11-RO
1.SSC
1:5 (0:1)
U14:
2
A11-RO
1.SSC
8:2 (5:1)

1
1.SSC
15
27
35
2
WAF Br
16
53
35
3
Columbia
17
47
35
4
ASV13
16
27
33
5
Helfort
15
12
26

Plan für aktuelle Woche