Konnte man die Heimniederlage gegen den FavAC im Herbst noch in die Kategorie „unglücklich“ einstufen, so war dieses Spiel eine eindeutige Sache für den Tabellenführer, auch wenn die Tore eher zufällig entstanden. Der FavAC hatte wesentlich mehr vom Spiel, Torchancen waren jedoch hüben wie drüben Mangelware.
Beim traditionsreichen, schwarz-roten Nachbarbezirksduell, das von den beiden Fanlagern als das „Wahre Wiener Derby“ gilt, traf man Bekannte und Freunde, die man nicht nur von den gegenseitigen Aufeinandertreffen, sondern auch von den zahlreichen Nachbarschaftsbesuchen kennt. Die FavAC-Legende Sasa Dimitrijevic, der bis auf seine zwei Jahre beim 1.SSC nur für den FavAC in Österreich auflief, wurde vor dem Anpfiff für sein 200. Spiel für die Favoritner geehrt, wofür es natürlich auch von Simmeringer Seite Beifall gab.
Mit dem Anstoß war jedoch dann sämtliche Freundschaft vergessen, doch es entwickelte sich ein sehr taktisch geprägtes Spiel. Man tastete sich ab, versuchte den einen oder anderen Angriff, jedoch ohne sich eine defensive Blöße zu geben.
Die erste richtig nennenswerte Torchance hatten so die Simmeringer, jedoch ging der 20m-Schuss von Safranek nach einem Eckball gut einen Meter über das Tor.
Einen richtigen Schock gab es dann in der 19. Minute für die Hadkicker, als Berger, nachdem er den Ball aus dem Strafraum geklärt hatte, verletzt liegen blieb und längere Zeit behandelt werden musste. Ein Weiterspielen war nicht möglich, der Weg ins Krankenhaus war unvermeidlich.
Der FavAC hatte nun wesentlich mehr vom Spiel, konnte jedoch keine Gefahr ausstrahlen, doch genau in dieser Phase entstand in der 28. Minute durch einen Roller, der durch Freund und Feind durchging und so gerade die Torlinie passierte das 0:1 aus Simmeringer Sicht.
Simmering zeigte sich geschockt und so viel nur drei Minuten später, wiederum durch eine Verkettung von Unkonzentriertheiten im Defensivbereich das zweite Tor für den Tabellenführer. So kamen die Favoritner, ohne eine richtige Torchance zu haben innerhalb von vier Minuten auf eine komfortable 2:0-Führung.
Simmering versuchte sich im direkten Spiel nach vorne, doch einerseits war in diesem Spiel der Wurm drinnen, sodass die Pässe zu ungenau kamen, andrerseits scheiterte man am Stellungsspiel der FavAC-Defensive, die gefühlt immer genau dort standen, wo die Hadkicker durchspielen wollten.
In der Anfangsphase der zweiten Hälfte bemühten sich die Simmeringer mehr in die Offensive zu kommen, allerdings war dies nur ein kurzes Auflodern eines Offensivfeuers, das die Favoritner schnell wieder erstickten.
Die Gastgeber rissen das kontrolliert vorsichtige Spiel wieder an sich, kamen ihrerseits allerdings ebenso wenig zu Torchancen wie die Simmeringer Gäste, die es durch direktes schnelles Spiel versuchten, allerdings immer dann an der Präzision scheiterten, wenn das gegnerische Tor in Abschlussreichweite kam.
Der Schlusspfiff besiegelte die 0:2-Niederlage der Hadkicker, die zwar erwartbar war, aber im Nachhinein betrachtet durch die zwei unnötigen Gegentore doch schmerzt.
FavAC - 1. Simmeringer Sportclub 2:0 (2:0)
(300 Zuseher)
Aufstellung: Manuel Jagschitz; Luka Savic, Dino Halilovic, Benjamin Soura (75. Benjamin Kranz), Rares Sergiu Chiorean, Dejan Slamarski, Marcel Brunner (75. Anel Husejnovic), Peter Safranek (56. Noah Elijah Roka), Mateo Zetic (46. Aldin Ibrahimovic), Christian Berger (19. Roman Holzgethan), Michal Vlcek
Kader: Emran Ahmadi
U23:
FavAC - 1. Simmeringer Sportclub 7:1 (2:1)(50 Zuseher)
Aufstellung: Emran Ahmadi; Yavuz Tuncay (46. Petar Milovanovic), Marcel Schütz, Eren Vural, Edin Sarkinovic, Jamil Lokou (46. Leon Odey), Wasimullah Gharwal, Filip Ilic, Alexander Lagler, Patrick Munteanu (63. Ehsan Mohammadi), Mohammad El Hendi
Tore für Simmering: Jamil Lokou (29.)
Fotos: Thomas Ruttinger (1. Simmeringer SC)
Alle Bilder vom KM-Match gibt es auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.
VORANZEIGE
Samstag, 13. Mai 2023, 15:30h: Heimspiel gegen WAF Brigittenau (U23: 13:00h)