Wichtige drei Punkte gegen direkten Konkurrenten

Die Leistungskurve gegen Gerasdorf zeigt seit dem Wiederaufstieg definitiv nach oben: Niederlage, Remis und nun ein Sieg, der hart erkämpft, erarbeitet und zwanzig Minuten in Unterzahl verteidigt wurde.

Den Ehrenanstoß machte der älteste Hadkicker am Platz: Johann Reidlinger, der Anfang der 60er-Jahre mit einem kurzen Rapid-Intermezzo für den 1.Simmeringer SC in der Staatsliga, der damaligen höchsten österreichischen Liga, auflief und dieser Tage seinen 90. Geburtstag feierte. In Anbetracht der Simmeringer Verletztenliste wäre ein Comeback im Dress des 1.SSC wohl doch etwas zu weit hergeholt gewesen.
Das Spiel selbst begann dann wie erwartet: Beide Mannschaften wollten sich keine Blöße geben, agierten eher vorsichtig und fehlervermeidend. Während Gerasdorf etwas mehr Ballbesitz besaß, hatte Simmering, die mit neuer taktischer Formation aufliefen, die besseren Chancen. Weitschüsse von Safranek, der Vlcek auf der linken Defensivseite vertreten musste, und Ucar verfehlten nur knapp das Tor und nach einer Ecke konnte der Ball im Gerasdorfer Defensivverbund gerade noch vor der Torlinie geklärt werden.
Die Simmeringer Defensive kam trotz des hohen Pressings der Gäste des Öfteren in Bedrängnis, doch konnte diese Situationen zumeist routiniert lösen. Wenn ein Ball dann doch an den Gegner verloren wurde, konnte dieser aber dann mit dem Ballgewinn keine nennenswerte Möglichkeit erspielen.
Zweimal wurden die Hadkicker aus aussichtsreicher Position zurückgepfiffen: Einmal startete Ucar aus dem Abseits, das andere Mal wurde Ried frei gespielt und vom Schiedsrichter gestoppt, nachdem dieser ein Foul im Spielaufbau ahndete.
Erst kurz vor der Halbzeit wurde Torhüter Jagschitz zum ersten Mal geprüft, der diese Situation aber bravourös meisterte.
Höhepunkte gab es in der ersten Hälfte zwar wenige, doch das Spiel der Hadkicker war wesentlich sicherer und besser als die letzten Spiel zuvor, was auch dem neuen Spielsystem geschuldet war.
Die zweite Halbzeit allerdings begann vielversprechend, denn nun agierten beide Teams offensiver und mit etwas mehr Risiko. Holzgethan agierte etwas offensiver, nach einigen Minuten kam dann für den nicht ganz fitten Ried Hirschbeck in den Sturm, von wo Hauser, der sich bis dahin an der gegnerischen Verteidigung aufrieb, auf die rechte Seite wechselte und dort wesentlich mehr für den Spielaufbau machen konnte, während Hirschbeck bereits kurz nach seiner Einwechslung gerade noch so halblegal am Torabschluss gehindert werden konnte und der Ball knapp am Tor vorbeischrammte.
Die Entscheidung fiel, als Himler in der 64. Minute nach einem Kraftakt unsanft von den Beinen geholft wurde, Holzgethan den darauffolgenden Freistoß in den Strafraum zirkelte, wo Hauser den Ball per Kopf noch die entscheidende Wendung geben konnte, sodass dieser darauf im Netz zappelte, was die bis dahin verdiente Simmeringer 1:0-Führung bedeutete.
Die Gäste aus dem Wien-Niederösterreichischem Grenzgebiet mussten nun wesentlich mehr für das Spiel tun, was wiederum bedeutete, dass es einige schnelle Umschaltmöglichkeiten der Hadkicker gab. Während die Gast-Angriffe weiterhin eher harmlos endeten, gab es immer wieder brandgefährliche Situation in deren Strafraum. Die besten Chancen vergab wohl der eingewechselte, wieder fitte Hamzic, als er mit einem Herbert-Prohaska-Gedenkspitz den Gegner leider nicht überraschen konnte und Safranek, der den Ball knapp am kurzen Eck neben das Tor setzte.
Bei einem weiteren Konter über die linke Seite erreichte Safranek den Ball erst nach der Out-Linie und spitzelte den Ball noch leicht weg, was der bis dahin etwas kleinlich, aber doch souverän agierende Schiedsrichter wohl übersehen hätte, wären da nicht die lautstarken Proteste mehrerer Gerasdorfer gewesen und Safranek, der bereits in der ersten Hälfte die gelbe Karte sah, mit einer harten, aber vertretbaren Gelb-Roten vom Platz geschickt wurde.
Nun hieß es für die Hadkicker den Vorsprung mit allen Mitteln verteidigen, während die Gäste die Brechstange auspackten, was aber gegen die geschickt agierende Simmeringer Defensive kein probates Mittel war.
Die Gerasdorfer Einwechslung des Ex-Simmeringers Ivic fiel wohl in die Rubrik „Verzweiflung“, denn die Flanken in den Sechzehner wurden weiterhin eine Beute der Hadkicker und machte die Gäste immer nervöser. Zuerst gab es nach einem Tumult an der Simmeringer Strafraumgrenze Gelb wegen Kritik, dann – für Gerasdorf glücklicherweise – nur gelb nach einem Revanchefoul an Hirschbeck.
Währenddessen hatte Holzgethan das 2:0 am Fuß, doch sein Schlenzer ging nur um Zentimeter am langen Eck vorbei. Doch Simmeringer konnte mit einer grandiosen kämpferischen Leistung und einigen Jagschitz-Paraden den Vorsprung halten und siegten schlussendlich nicht unverdient in diesem Tabellen-Nachbarschafts-Duell.
In den nächsten beiden Runden warten auf den 1.SSC zwei Kracher: Zuerst muss man auswärts beim Stadtligakrösus Mauer antreten, die diese Saison wohl mit aller Gewalt als Meister beenden wollen, eine Woche später empfängt man zuhause den punktegleichen Tabellenzweiten Helfort – kann Simmering hier ein entscheidendes Zünglein an der Waage spielen?
Die U23 agierte wesentlich couragierter als in den letzten Spielen, konnten aber eine über halbstündige Überzahl nicht nutzen und erhielten kurz vor Schluss den 0:1-Verlusttreffer. Aber es war eine merkliche Leistungssteigerung im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen zu erkennen, die Hoffnung aufkeimen lässt.



1. Simmeringer Sportclub - SV Gerasdorf Stammersdorf 1:0 (0:0)
(250 Zuseher)
Aufstellung: Manuel Jagschitz; Luka Savic, Luca Binder, Florian Himler, Roman Holzgethan, Michael Ried (57. Julian Hirschbeck), Marcel Brunner, Mert Ucar (62. Zinedin Hamzic), Santiago Gans Lombas, Peter Safranek, Philipp Hauser
Kader: Alexander Ruttinger, Marcel Schütz, Kevin Elawure, Edin Sarkinovic

Tore für Simmering: Philipp Hauser (64.)


U23:

1. Simmeringer Sportclub - SV Gerasdorf Stammersdorf 0:1 (0:0)
(50 Zuseher)
Aufstellung: Alexander Ruttinger (86. Emran Ahmadi); Aldin Smajic, Marcel Schütz, Maurice Schütz, Bedirhan Yildirim, Edin Sarkinovic (86. Mustafa Kacemer), Mirhat Müldür (75. Ahmad Alhalwani), Benjamin Makik, Bedirhan Zeyrek (86. Ahmet Vural), Kevin Elawure (66. Mirac Akcagöz), Wasimullah Gharwal
Kader: Okan Tohumat

Fotos: Thomas Ruttinger (1. Simmeringer SC)

Alle Bilder vom KM-Match gibt es auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.
Alle Bilder vom U23-Match gibt es auf der Facebook-Seite des 1. Simmeringer SC.


VORANZEIGE
Samstag, 4. November 2023, 14:00h: Auswärtsmatch bei Sportunion Mauer (U23 11:45h)

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Datum: 29. Oktober 2023

Überlegen – und doch keine Punkte

Im besten Spiel seit langem war es wie verhext, das Runde wollte nicht in das Eckige. Zweimal rettete die Latte für 1980, mehrmals ihr Goalie, und ein paar Mal konnte man den Ball noch von der Linie geklärt werden. Doch im Netz landete er nur einmal – im Simmeringer Tor.

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Immerhin ein Punkt

Die Vorzeichen standen für beide Teams ungünstig, gesperrte und verletzte Spieler dünnten den Kader aus, so dass schlussendlich ein gerechtes 1:1 als Endstand diente..

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Nuller-Runde in Kaisermühlen

Der Favorit stand vor dem Spiel fest, doch SV Donau kam zu einem sehr glücklichen Sieg gegen den 1.SSC. Und hatte dazu noch Beihilfe von unerwarteter Seite.

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Mit einem Remis die Serie fortgesetzt

Red Star Penzing kann gegen Simmering nicht gewinnen, doch auch wenn der 1.SSC die drei Punkte wohl dringender benötigt hätte, ist das Remis am Ende gerecht, denn beide Teams agierten gleichwertig, auch wenn Red Star im vorderen Mittelfeld der Tabelle steht und Simmering gerade noch auf einem Nicht-Abstiegsplatz.

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Überblick KM:

23
1.SSC
ASV13
2:1 (0:1)

12
Wienerberg
23
-10
25
13
A XIII
23
-10
24
14
1.SSC
23
-20
20
15
Hellas
23
-26
18
16
ASV13
23
-40
13

Überblick Nachwuchs:

U18:
17
1.SSC
Schwechat
3:2 (2:0)
U16:
17
1.SSC
Schwechat
0:7 (0:4)
U15:
17
1.SSC
Schwechat
: (:)
U14:
17
1.SSC
Schwechat
: (:)

8
Vienna
68
-9
85
9
Mauerwerk
67
-69
83
10
Stadlau
68
-43
81
11
Schwechat
66
-46
69
12
1.SSC
66
-79
68

Plan für aktuelle Woche